Jahin Gehl
In den letzten Jahren haben immer mehr Tierbesitzer Zugang zu den sogenannten "alternativen Heilverfahren" bekommen. Dies ist wohl mit ein Grund, weshalb die von dem amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still begründete Osteopathie auch in der Tierwelt, vor allem bei Pferden, inzwischen relativ weit verbreitet ist.
Ziel der Osteopathie ist es, die Zusammenhänge zwischen funktioneller Dysregulation und Dysfunktion aufzudecken und durch Aktivierung der Selbstheilungskräfte zu beeinflussen.
Das Grundverständnis für dieses System der Selbstheilungskräfte ergibt sich in der Osteopathie aus der Betrachtung der Physiologie des Bindegewebes.
Dabei stehen im Vordergrund:
Der in den USA lebende Osteopath und begeisterte Schüler Still´s, Dr. William Garner Sutherland, vertiefte diese Erkenntnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts und formulierte die Grundthesen der Cranialen Osteopathie.
Seine Arbeit beruhte auf der Beobachtung, dass Schädelknochen sich innerhalb ihrer Struktur bewegen und nicht, wie bisher angenommen, verknöchert sind. Später fand er heraus, dass die Schädelknochen sich rhythmisch bewegen und sich diese Bewegungen entlang der Wirbelsäule bis zum Kreuzbein fortsetzten.
Jahrelange Erfahrung mit der Arbeit am " Craniosacralen System " ließen ihn zu dem Schluss kommen, dass dies das oberste Steuerorgan des Körpers sei und diesen anscheinend mit seinen Seelenkräften verbindet. Deshalb gab er ihm den Namen Primär respiratorisches System.
Der Name Craniosacral-Therapie wurde in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts erstmals vom amerikanischen Forscher und Osteopath Dr. John E. Upledger während seinen Forschungsarbeiten an der Michigan State University geprägt.
Doch was ist nun genau das Craniosacrale System?
Zwischen Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sacrum), verbunden durch die Wirbelsäule und umgeben von drei Hirnhäuten, die den sogenannten Duralsack bilden, pulsiert rhythmisch die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, der Liquor.
Dieser fühlbare Rhythmus ist durch die Verbindung aller Strukturen des Organismus am ganzen Körper zu spüren und wird als der " Cranio sacraler Puls "bezeichnet.
Der Liquor cerebrospinalis wird tief im Inneren des Gehirns durch speziell differenzierte Epithelzellen des Plexus choroideus (= zottenartige Aderngeflechte an den Hirnhäuten, vor allem in den Gehirnventrikeln), gebildet und u.a. über die Arachnoidalzotten der Spinnwebenhaut des Gehirns (= Arachnoidea) wieder ins venöse System zurückgenommen.
Außerdem kann an den Stellen, an denen die Spinalnerven den Rückenmarkskanal durch die Intervertebrallöcher in die Peripherie verlassen, Liquor ins Gewebe austreten, da hier die Umhüllung der Nerven durch die Dura mater endet.
Somit können die für alle Körperzellen lebenswichtigen Informationen, die im Liquor enthalten sind, in den gesamten Organismus gelangen.
Die Liquorflüssigkeit wird auf diese Weise, je nach Individuum, drei bis sechsmal pro Tag vollständig ausgetauscht.
Der deutlich fühlbare craniosacrale Rhythmus entsteht zum einen durch die dauernde Produktion und Absorption der Gehirnflüssigkeit. Zum anderen wird aufgrund der unterschiedlichen Druckverhältnisse während dieses Prozesses der Liquor zwischen Cranium und Sacrum hin und her gepumpt.
Da das Rückenmark früher aufhört zu wachsen als die Wirbelsäule, ist es kürzer als diese und endet beim Menschen schon beim 1. bzw. 2. Lendenwirbel, bei der Katze bei L 7 / S 1, beim Hund bei L 5 / L 6 und beim Pferd in der Höhe von L 6 / S 1.
Die das Rückenmark umgebenden Häute reichen jedoch wesentlich länger, bei manchen Tieren sogar bis in die Schwanzwirbelsäule hinein. Sie sind dort in den Knochen verankert, so dass sich hier eine Zisterne, das " Conum medullaris ", bildet, in der sich Liquor ansammeln kann, wenn er aus den Gehirnventrikeln zum Sacrum fließt.
Der craniosacrale Rhythmus ist somit vor allem gut fühlbar am Kreuzbein, wenn sich diese Zisterne füllt und sich auf Grund dessen das Sacrum leicht verlagert, so wie am Schädel, wenn der Liquor in den Subarachnoidalraum des intracranialen Systems zurückströmt und die einzelnen Schädelknochen dadurch ihre Position zueinander minimal verändern.
Die craniosacrale Körperarbeit setzt also auch unmittelbar am Nervensystem an.
Der Therapeut / die Therapeutin schult während der Ausbildung vor allem die Sensibilität seiner / ihrer Hände, durch die er / sie die kleinsten Bewegungen und Veränderungen in allen Strukturen des Organismus wahrnehmen kann, die ja wiederum vom craniosacralen System gesteuert werden.
Diese sind natürlich von Fall zu Fall völlig unterschiedlich. Daher kann es keine festen Richtlinien für eine Behandlung geben. Der / die Behandelnde vertraut der eigenen Wahrnehmung und geht auf das was er / sie vorfindet ein.
Die Harmonisierung des craniosacralen Systems geschieht nicht durch kraftvolle Manipulation. Mit einem Druck von 5 – 20 g ( ! ) werden die Strukturen des Organismus an ihren immer vorhandenen gesunden Teil erinnert. Dadurch wird dieser gestärkt und die Selbstheilungskräfte können aktiv werden.
Die tiefe spirituelle Kraft, die im Liquor enthalten scheint, nannte Sutherland "Atem des Lebens".
Und gerade diese Kraft scheint es zu sein, die diese Therapieform bei den Tieren so erfolgreich sein lässt.
Minischwein Orphelia
Die Besitzerin der kleinen Hundepension, in der meine beiden Hunde Samson und Terry in den Sommerferien "Urlaub" machen durften, fragte mich, ob ich nach ihrem Minischwein sehen könnte. Es sei vom Pferd getreten worden, habe den li Hinterfuß gebrochen und würde jetzt seit Tagen festliegen.
Orphelia, 3 Jahre alt, lag sichtlich von Schmerzen geplagt im Stroh. Die Atemfrequenz war bedenklich hoch, der Atem selbst sehr flach. Der Hinterfuß war eingegipst.
Da ich nicht auf eine Untersuchung eingestellt war und nur meine Hände dabei hatte, bot ich an, dem Tier eine Craniosacral – Behandlung zu geben.
Schnell konnte ich nach der Kontaktaufnahme spüren, dass der craniosacrale Puls nur sehr schwach am Sacrum zu fühlen war, und somit auch der Plexus lumbosacralis unterversorgt war. Beim weiteren Ertasten des Craniorhythmus konnte ich feststellen, dass sich im Bereich C7 / Th 1 eine Blockade manifestiert hatte. Als ich das der Besitzerin sagte erklärte sie mir, dass Orphelia genau an dieser Stelle vor ca. 14 Tagen von einem Hund gebissen worden war.
Nachdem diese Blockade im Gewebe gelöst war konnte ich den craniosacralen Puls wieder am Kreuzbein spüren, die Nerven konnten wieder ausreichend mit der Information des Liquors versorgt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
Nach 3 Tagen konnte Orphelia aufstehen und vorsichtige Schritte machen. Nach etwa 1 Woche konnte sie wieder fast ganz normal laufen.
Der Fuß heilte ohne weitere Behandlung gut aus.
Golden Retriever Balu
Der 13 Jahre alte Golden Retriever Balu konnte seit einiger Zeit immer schlechter laufen und hatte Schwierigkeiten beim Aufstehen. Die Besitzerin war auf der Suche nach unterstützenden Maßnahmen, um die " altersbedingten arthrotischen Verschleißerscheinungen " aufzuhalten oder ihrem Hund vielleicht ein wenig Linderung zu verschaffen.
Bei unserem ersten Termin konnte ich feststellen, dass die Muskulatur der Hinterbeine sehr schwach ausgeprägt war. Balu hatte richtig Schwierigkeiten beim Aufstehen und schwankte unsicher beim Gehen. Außerdem hatte er sich die rechte Vorderpfote verstaucht.
An diesem Tag behandelte ich nach der Kontaktaufnahme zum craniosacralen System vor allem den Plexus lumbo-sacralis und den gesamten Ischiasnerv des rechten Hinterbeines so wie die rechte Vorderpfote.
Zu unserem nächsten Termin kam Balu mir schon freudig entgegen. Er wirkte um einiges munterer, als beim ersten Termin und die Vorderpfote war völlig ok ( lt. Besitzerin schon nach 2 Tagen ). Balu legte sich sofort auf die rechte Seite, so dass ich dieses mal den Ischiasnerv des linken Beines behandeln konnte. Außerdem lockerte ich die Iliosacralgelenke und die Verbindung L6 / S1, so dass auch hier "der Atem des Lebens " wieder frei fließen konnte.
Unser dritter Termin war dann 4 Wochen später. Jetzt war die Muskulatur der Hinterhand deutlich verbessert, Balu hatte keine mehr Schwierigkeiten beim Aufstehen und er lief ohne Schwanken ganz entspannt und rund.
Eine wunderbare Begleiterscheinung ist, dass sich das ebenfalls " altersbedingte schlechte Hören " anscheinend in Luft aufgelöst hat. Balu hört wieder gut und nimmt viel reger an seiner Umgebung teil. Außerdem hat er wieder angefangen zu spielen.
Balu genießt seine " Craniobehandlungen " so sehr, dass seine Besitzerin sich entschlossen hat, sie ihm einmal im Monat zur Unterstützung geben zu lassen.
Jahin Gehl, HP / THP
Forbacher Straße 94
66117 Saarbrücken
Mobil 0177/514 11 77
E-Mail jahingehl@gmail.com
Homepage: www.ready-for-life.net
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Iris Jahin Gehl - Naturheilpraxis
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